Dr.-Ing. Rudolf Zwicker, Der Stahlformenbauer 4/2020

Der interne Werkzeug- & Formenbau, Kostenfaktor oder keimzelle des Unternehmenserfolges

1. Warum interner Werkzeugbau? Blick zurück

Warum betreibt ein Produktionsunternehmen einen eigenen Werkzeugbau oder Betriebsmittelbau? Gibt es denn nicht genügend leistungsfähige Dienstleistungs- Werkzeug -& Formenbauten am Markt? Viele Produktionsunternehmen haben sich aus einem Werkzeug- & Formenbau entwickelt. Der Senior gründete den Werkzeugbau und beschaffte eines Tages zum Anbieten von mehr Service für den Kunden eine Probierpresse oder eine Spritzgießmaschine. Zur Auslastung der Anlagen wurden Kleinserien verarbeitet und zu Zeiten, als QM Systeme noch in direkter Abstimmung mit dem Kunden zu Merkmalen bestand, wuchsen die Bemusterungsabteilungen schnell und unkompliziert zu Produktionsbetrieben.
Ein aktueller Blick auf viele mittelständische Produktionsbetriebe offenbart zum einen den nostalgischen Blick auf den Werkzeugbau mit teilweise ineffizienten Strukturen und Prozessen. Hier wartet oft die nächste Generation, die vielfach keine leidenschaftlichen Werkzeugmacher sind auf den Ruhestand des Seniors, um den Werkzeugbau, der als Kostenfaktor gesehen wird und vielfach auch ist, zu schließen oder auf Reparatur, Service und Unterhalt zu reduzieren.
Zu anderen finden wir hochmoderne interne Betriebe, die es sehr wohl mit Dienstleistungswerkzeugbaubetrieben aufnehmen können. Dennoch wird auch hier immer wieder die Existenzberechtigung hinterfragt oder gar infrage gestellt...

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